Oase Bahariya, Ägypten

Fährt man von der Oase Siwa 164 aus in südöstlicher Richtung durch die Wüste gelangt man nach etwa 450 Kilometern zu einer weiteren Oasengruppe - Bahariya. Die Straße ist in einem schlechten Zustand und man benötigt eine Erlaubnis für die Strecke, die man allerdings in der Touristeninformation in Siwa innerhalb eines Tages erhält. Der Hauptort Bawiti ist das Verwaltungszentrum des Oasengürtels und Anlaufstelle der Busse aus Kairo, Dakhla oder Farafra.

Wüste rund um die Oasengruppe Bahariya

Außer einem Esel nichts weit und breit

Perfekte Tiere für das Leben in der Wüste

Die Oasengruppe besteht aus insgesamt vier Dörfern, die sich wie in einem Halbkreis aufreihen. Umgeben werden die Naturwunder von Bergen und Sanddünen und "schotten" sich ihrerseits durch Palmengärten von der Umgebung ab. In Bahariya meistern mehr als 15.000 Menschen ihr Leben entweder im Dattelpalmen- oder Obstkulturenanbau, aber auch die nicht weit entfernten Minen haben viele Arbeitsplätze geschaffen.

Die Geschichte der Oase reicht weit zurück, denn Bahariya war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt, wie Funde von Pfeilspitzen und anderen Alltagsgegenständen bezeugen. Seit der Zeit um 2707 bis 2216 vor Christus unterlag die Oase dem altägyptischen Herrschaftsbereich und durchlebte fortan verschiedene Machteinflüsse.

Kleines Hotel in der Oase Bahariya

Traditionelles Leben in Bahariya

Verkaufs- und Plauderort in der Oase

Einst rasteten in Bahariya die Karawanen aus Maghreb auf ihrer Reise nach Mekka. Inzwischen hat die Bedeutung der Oase allerdings abgenommen und das obwohl die Zufahrt inzwischen mittels einer Straße von Kairo erleichtert wurde. Mittlerweile ist die Oase vor allem eine Anlaufstelle für Archäologen und geschichtsinteressierter Urlauber.

Bei der Oase Bahariya wurde das Tal der Goldenen Mumien entdeckt

Bei Ausgrabungen in der Oase fanden Forscher den größten Mumien-Friedhof aus der Zeit von 330 vor Christus bis 340 nach Christus. Im "Tal der Goldenen Mumien" wurden zirka 230 Mumien in etwa 15 Gräbern entdeckt, aber noch sind nicht alle Bereiche freigelegt, so dass noch ein gigantischer historischer Fundus erwartet wird. Den Namen erhielt die Fundstelle, da die gefundenen Masken der Mumien mit Gold überzogen sind und auch andere kostbare Grabbeigaben beigelegt wurden. In einem Museum kann man fünf der "Goldenen Mumien" aus nächster Nähe betrachten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Bahriya ist die Grabstätte von Banentiu aus der 26. Dynastie. Insbesondere die farbenprächtigen Malereien zeugen von der einstigen Bedeutung des Oasenvorstehers.

Aber nicht nur Überreste menschlicher Vorfahren wurden bei Bahariya freigelegt. Anfang des 20. Jahrhunderts fanden Wissenschaftler die Fossilien von mehreren fleischfressenden Dinosauriern. Bedauerlicherweise wurden die Fundstücke im Zweiten Weltkrieg zerstört. Glück im Unglück, denn im Jahr 2000 stießen amerikanische Forscher erneut auf Überreste der gewaltigen Urriesen.